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0. Ebene: Metablick

o Ein Mann stellt ein Stück – „Kafkas Tierleben“ – vor. o Der Aufbau entspricht einem Vortrag über verschiedene Themen. o Im Laufe des „Stücks“, das keines mehr ist, bildet sich ein Gesamtbild aus den unterschiedlichen (unten vorgestellten) Ebenen heraus. o Dauerthemen sind Kafkas Tierleben; das Theaterleben; Schauspielerhass; Postmoderne ... o Themen und Fragmente sind linear in zeitlicher Reihenfolge (von 1-6) zu betrachten. (Es scheint eine strenge Argumentationskette zu sein) o Wie in Präsentationen üblich, wird der Vortrag durch „erfrischende“ Einlagen aufgelockert. [Multimediale Infoflut: Verbal / Dias / Filmausschnitte / digital bearbeitete Bilder / Diagramme / Schaubilder ...] o Privatemotionales wird von Herrn K. vermieden und aufs Schärfste verurteilt; kommt ihm jedoch immer wieder „unter“ und auf Ebene 7 erfährt die Argumentation einen „persönlichen“ Bruch / Wende / Rückbezug. Dadurch zerfallen die vorhergehenden Elemente rückwirkend in einzelne Fragmente.

Bühne: Herr K. steht gemeinsam mit einer Puppe, welche mit zig Schichten an Kostümen bekleidet ist, in einem leeren Raum. Später, wenn sich der Raum von allen 5 Seiten zum Publikum hin verengt, werden Theater- / Schauspielerutensilien ins Bild geschoben. Im Hintergrund fahren 2 Spiegelhälften zusammen; die Decke über dem Publikum senkt sich ...


1. Ebene: Titel-Thema

Ein „Redner“ (Herr K.) tritt auf die Bühne und stellt das Exposé zum Stück „Kafkas Tierleben“ als Multimedia-Präsentation vor. Es ist allerdings kein Beamer sichtbar, welchen er – laut verbaler Äußerungen – bedient. Vor den Kafkastücken, welche er (beharrlich, aber erfolglos) thematisieren möchte, steht eine kleine Einführung: • Vor(spann)film [Als Manager-Vortrag begonnen] • Begrüßung / Einführung: „Kein Theatersport“ / „Handke ist tot“ • Titel-Thema ist „Kafkas Tierleben“ • Verfasser / Verlage / Erscheinungsort und –zeit • Thematik: Anhand mehrerer Kafka-Geschichten, welche mit Tieren zu tun haben, wird das Motiv „Kafkas Tierleben“ ausgeleuchtet. Rahmen hierzu bildet „Die Verwandlung“.

Episoden: • Die Verwandlung (als Leitfadengeschichte) [Unvisible PowerPoint] • Bericht an eine Akademie (Ein gezähmter Gorilla kommt des öfteren zu Besuch und diktiert der Mutter von Gregor Samsa seine Geschichte) • Der Geier (Dem Großvater 2 von Gregor passiert ein ungewöhnlicher Unfall auf dem äußeren Fensterbrett, er wird von Geiern angeknabbert ...) • Die kleine Fabel (Die Maus ist Beobachterin und Sprecher der Verwandlung. Die kleine Fabel markiert das Ende der gesamten Geschichte.) • Der Hungerkünstler (Großvater 1 ist ein arbeitsloser Hungerkünstler und trainiert bei den Samsas) • Forschungen eines Hundes • Josefine, die Sängerin oder das Volk der Mäuse?? • Der Riesenmaulwurf???


2. Ebene: Theorie: Neues Theater: Vom Aufgelösten Theater zur Post-Neo-Sachlichkeit

Bevor Herr K. mit der Umsetzung beginnen kann, muss er einiges „klarstellen“. Das Vorstellen des Exposés, diese Versachlichung eines Stückes, das Leugnen jedes Spiels (Vorspielens), das Verneinen der Emotion und die Metaebenenorientierung wird vom Redner thematisiert. Herr K. bezeichnet es als das „neue Theater“ und die konsequente Umsetzung von postmodernen Tendenzen: • Unbestimmtheit / Orientierungslosigkeit [braver Schülervortrag] Ambiguität / Brüche / Verschiebungen • Fragmentierung → [Unvisible PowerPoint] Montage / Collage / Parataxe statt Hypotaxe / Cut-Up / Paradoxes / Zerbrochenes / Randzonen • Auflösung des Kanons Keine Gesamterklärung / Kleine Geschichten / Sprachspiele Wechsel zwischen Genrelosigkeit und Genrevielfalt • Verlust von Ich und Tiefe Unterscheidung von Innen- und Außenwelt spielt keine entscheidende Rolle mehr. Der Tod lauert bei allen „Spielen“ im Hintergrund. → „Zweiter Wittgenstein“!!! • Das Nicht-Zeigbare, Nicht-Darstellbare Bestreiten der eigenen Darstellungsweise • Ironie / Spiel • Hybridierung Vermischung der Genre-Formen; Klischee; Plagiat; Intertextualität; Vermischung von hohen und niederen Kulturen • Karnevalisierung Polyphonie; Zentrifugalkraft der Sprache; fröhliche Relativität der Dinge; Leichtigkeit; Parodien; Logik des Umgekehrten • „Performanz ist alles“ Darstellung des Stoffes!!! → Zuschauer lebt mit ... • Konstruktcharakter Tropen, figurative Sprache, Irrealismen • Immanenz Diskurse bestimmen das (Er-)Leben, das in allen Bereichen verknüpft ist • Oberbegriff der Postmodern ist „Ganzheit“: Keine Pauschalerklärungen! • Themen: Stress – Gleichgültigkeit – Gelassenheit – Kommunikationsgesellschaft – Globalisierung ... • Typische Postmoderne (Großstadt-) Figuren: Schauspieler / Stars / Moderatoren / Filmemacher ... → Herr K. hat diese postmodernen Merkmale bereits bei Kafka erkannt. → Herr K. spielt, zeigt, veranschaulicht diese postmodernen Tendenzen. → Herr K. sieht in Kafkas Werk bereits das Potential für die Überwindung der Postmoderne.


3. Ebene: Tierleben Kafkas

Zur Person: Wie lebte Kafka? Was hat das mit einem Tierleben zu tun? Warum thematisiert er es immer wieder? • Biographische Daten [als Schnellsprechwettbewerb vorgetragen] • (Genie-)Komplexe → Ticks / Hygieniker / Hypochonder • Vaterkonflikt in der Postmoderne • Liebe(n) + Vater → „Nur weil sie das Röckchen so gehoben hat ...“ • Freunde + Vater → Briefwechsel („Ich verurteile dich zum Tod durch Ertrinken ...“) • Max Brod • Kafka → „Scheitern an der Gesellschaft“ oder „Scheitern an sich selbst“ • Was ist „KAFKAESK“ (heute)





4. Ebene: Kafka-Texte

Was lässt sich zu den ausgewählten Stücken sagen? • Stückinhalt / Aufbau → Schwerpunkt: „Verwandlung“ • Schauplätze (Prager Minihaus / zu kleine Wohnung / enger werdender, unbestimmter, reduzierter Raum ...) • Zeitstruktur (dramatischer Aufbau → synthetisch und analytisch!!!) • Hauptpersonen: Namen-Wortspiel „KAFKA“ • Herr K. bei Brecht / Borchert • „Was will uns Kafka damit sagen?“ → KH: Kafka-Humor / KAFKAESK • Rezensionen und Einordnung der Stücke → Expressionismus / Neue Sachlichkeit • Zitate → Verwandlungsanfang / (...) / Urteilsschluss


5. Ebene: Kafka auf dem Theater / im Film

Wie wurde Kafka bereits gespielt? Aus altem Stoff wird ständig Neues! • Theaterinszenierungen / Filmbeispiele („Bericht an eine Akademie“ / „Kafka“ ...) • Nachgespielte Szenen • Analyse der Aufführungen • Rezensionen und Einordnung der Inszenierungen → Vergleich: Klassisch – Postmodern • „Easy Credit - Lockeres Kritikerleben“– „Ich hab auch keine Idee!“


6. Ebene: Theaterbeispiel

Theaterleben allgemein. Herr K. stellt das Leben an einem Beispieltheater vor. • Themenfeld: Personen / Figuren → Ausgeprägter Schauspielerhass / Attitüden der Theaterleute / Liebe zur Regisseurin / Autorenmitleid und -verachtung / Mischtechniker-Junkies / Lichtstudenten / Vorhangzieher als letzter Lebensabschnitt / Billige Schüler-Komparsen ... • Werbung → AIDA-Prinzip anhand des Werbeplakates zu „Kafkas Tierleben“ erläutern (die Haut des nackten Plakat-Kafka besteht aus unterschiedlichen Tierhäuten, -fellen, -schuppen, -gefiedern, ...) • Bühne → enger werdender Raum (Farbe: wechselnde Graustufen)



7. Ebene: Wirklichkeitswechsel / Herr K.s Tierleben

Herr K. wird über einen Lautsprecher ausgerufen. Er hat in 5 Minuten seinen Auftritt. Herr K. IST Schauspieler (unklar, ob an einem unbestimmten Theaterhaus oder beim Fernsehen) Herr K. hat sich vor seinem Auftritt in seiner kleinen Kammer vor dem Spiegel nur warmgesprochen. Er hielt die Präsentation nur für sich selbst. Allein in seinem Raum.

→ Dekonstruktion: Ebenen 1-6 werden somit rückwirkend zu einem extrahierten inneren Monolog zum Zweck der Stimmschaffung degradiert.

Das zusammengesetzte Bild wandelt sich: o Die Schwelle zum Zuschauer wird zum Spiegel eines Schauspielerumkleideraums (Nebenhandlungen wie das Schminken, Wimpern biegen, Pickel ausdrücken werden im Nachhinein zu der Vorbereitung eines unbedeutenden Schauspielers) → Vor der Bühne ist hinter der Bühne [sensationelle Anlehnung an: „Vor dem Spiel ist nach dem Spiel“] o Schauspielerhass wird zum Hass auf Kollegen oder auf sich selbst. o Die Metasicht (das „Publikumsbewusstsein“; die Neo-Post-Sachlichkeit, ...) wird zurückgenommen. Die Distanz wird aufgehoben. Scheinbar Objektives wird zum Subjektiven. o Alle sorgfältig aufgebauten Ebenen zerfallen in wertlose Fragmente. o Kritik an der Postmoderne bricht zusammen. o Inhalte werden durch den äußeren Zweck (Warmsprechen) relativiert. Wesentliche Informationen, Fortschrittliches, Heiliges wird zu Spinnerei. Objektives wird zu Subjektivem. → Niemanden interessiert, was der Schauspieler zu sagen hat. Niemand interessiert das Scheitern des Individuums → „In diesem Augenblick ging über die Brücke ein geradezu unendlicher Verkehr.“ (Schlusssatz aus „Das Urteil“ o War das wirkliche Stück „Kafka(s Tierleben)“ der Untergang des Schauspielers oder ein gescheiterter Autorenversuch? o Der logische Aufbau bekommt eine katharsische Gewichtung → Armseliger Selbstheilungsversuch durch Wille zur Ordnung in Sprache, Körperpflege, sanitären Fragen, Kafkaverständnis, Postmodernbewusstsein, ... o Emotionsverneinung durch sachlich nüchterne Vortragsweise wird zur Leugnung der eigenen Vergangenheit und zum Zugeständnis des eigenen Scheiterns an sich selbst ... o (Zweck-)Entfremdung der Infoflut / Ideenflut → Umgang mit Medien / Meinungen / Ideen o Medienorientierung der Denkweise → Innerer Monolog entspricht einer Late-Night-Show. o Emanzenhass kann als Scheitern an der Beziehung gedeutet werden. o Scheinbar wichtige Ideen, Theorien, Anschauungen versanden in der individuellen Vergessenheit. o Auflösung des Individuums (1-6) wird in 7 zum Scheitergrund Nr. 1 o Kafkas Tierleben wird zum Tierleben des Herrn K. o ...