In diesem Mini-MOOC geht es um die Textbeschreibung. Eine Aufsatzart, welche in der schriftlichen Prüfung im Fach Deutsch (Klasse 10) eine wichtige Rolle spielt. Mach mit. MOOCit.

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Aufbau einer Textbeschreibung: Prosa

Suche im Netz nach passenden Videos, welche den Sachverhalt gut erklären oder erstelle ein eigenes Lernvideo mit Fragen.

Der Aufbau einer Textbeschreibung orientiert sich an der Aufgabenstellung.


Einleitung

  • Einleitungssatz: Nennung von Titel, Autor, Quelle, Erscheinungsjahr
  • Geraffte Inhaltsangabe / Thema bzw. den "Kerngedanken"
  • Überleitung zum Hauptteil z.B. Gliederung der Textbeschreibung


Hauptteil

  • Inhaltsangabe
  • Aufbau des Textes
  • Handlung
  • Personen
  • Raum
  • Zeit
  • Sprachlich-stilistische Gestaltung
  • Erzählperspektive
  • Merkmale der Textsorte
  • Zitate, Textverweise, Titel
  • Deutungsmöglichkeiten: z.B. Deutung der auffälligen Textpassagen, Biographisches, historische Einordnung, ...


Schluss

  • Intention des Textes
  • Mögliche Autorenintention (Was wollte er / sie uns damit sagen?)
  • Möglicher Transfer oder offene Fragen
  • Persönliche Stellungnahme, z.B. stimmt der Inhalt mit eigenen Erfahrungen überein?




Vorbereitung: Beschreibung

Bevor Du eine Textbeschreibung verfassen kannst, musst Du einiges erledigen:

  • Text mehrfach durchlesen
  • Schlüsselbegriffe markieren
  • Unklare Begriffe aufschreiben und versuchen die Bedeutung aus dem Kontext heraus (bzw. mit Deinen Hilfsmitteln) zu klären
  • Konzept schreiben: Wie könnte Dein Aufsatz aufgebaut sein?



 



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Erstelle interaktive Aufgaben, wie z.B. Multiple-Choice-Fragen oder ein Kreuzworträtsel. Du musst beim Bearbeiten einfach nur die Fragen und Antworten anpassen. Du kannst auch andere Aufgaben erstellen z. B. einen Lückentext oder ein Zuordnungsspiel per Drag and Drop. Unter "Interaktive Aufgaben" findest Du einen Überblick und eine ausführliche Anleitung. Klicke auf "bearbeiten" und Du wirst feststellen, dass Du ohne Programmierkenntnisse interaktiven Aufgaben erstellen kannst.


Beispiel

Der Schritt zurück (Annette Rauert)

Text: Prüfung - Deutsch - Aufgabe 3 - Textinterpretation - "Der Schritt zurück" (Annette Rauert)


Textbeschreibung zu "Der Schritt zurück"

In der Kurzgeschichte „Der Schritt zurück“ von Annette Rauert geht es vermutlich um einen Jungen, der Angst hat, von einem Zehnmeterbrett zu springen. Als ich den Text das erste Mal gelesen habe, wurde mir noch nicht ganz klar, was die Autorin mit den Hinrichtungen meint und in welchem Zusammenhang dies mit der restlichen Geschichte steht.

Die Geschichte beginnt mit einem Vergleich („Wie geschmolzenes Blei sah es aus.“), der in der zweiten Zeile fortgeführt wird. Durch diesen Vergleich und den vorherigen Satz („gleißende Wasseroberfläche“) wird deutlich, wie bedrohlich und erschreckend der Junge die Wasseroberfläche von seinem Standort aus, dem Sprungbrett, wahrnimmt. Die darauffolgende Metapher („In seinen Schläfen hämmerte es.“) verstärkt dies noch mehr, weil man dadurch merkt, unter welchem Drucker steht und wie ihn diese Situation belastet. Durch die Wiederholung in Zeile 2 („Angst..., ...Angst“) und die Metapher („nackte Angst“) spürt man richtig, dass ihn diese Situation sehr belastet und er keinen Ausweg weiß. Durch die Aufforderung des Trainers („Spring!“) verstärkt sich seine Angst nur noch mehr. Die Hyperbel in Zeile 3/ 4 („das Pochen nahm zu, gleich musste es seinen Kopf sprengen“) zeigt noch einmal, wie stark seine Angst ist und wie diese Angst seine ganzen Gedanken einnimmt. In Zeile 4/ 5 beschreibt die Autorin , dass „zwischen ihm und der Wassermenge“ es nur noch „dieses kleine, schwankende Brett“ gibt. Ich finde, dadurch wird deutlich, wie ernst er diese Situation empfindet und wie hilflos er sich doch fühlt. In Zeile 6 „starren ihn die Leute von unten an“. Durch den sehr knappen Satz in Zeile 6 („Sie warteten.“) wird betont, dass die Leute langsam ungeduldig werden und sie ihre Sensationsgier durch seinen Sprung befriedigt sehen möchten. Der Junge nimmt die Gesichter der Leute als „feindlich“ wahr und fühlt sich ihnen „verpflichtet“. Durch die Anapher in Zeile 7 und 8 (“Er“) drehen sich die Gedanken nur um ihn. Er denkt nur noch daran, dass er es nicht schaffen wird. Er empfindet plötzlich noch mehr Versagensängste. Seine Gedanken schlagen dann wieder um und er fühlt sich zu dem Sprung verpflichtet, da er „ein Mann“ ist. In den darauffolgenden Zeilen denkt er darüber nach, „lieber tot zu sein, als sich vor diesen Gesichtern zu blamieren“. Ich finde, die Autorin möchte damit ausdrücken, wie viel ihm die Meinung der Anderen bedeutet und wie wichtig es ihm ist, wie sie über ihn denken beziehungsweise urteilen. Durch die rhetorischen Fragen, die er sich in Z 11 („Warum lächelte niemand?“) und in Z 13 („Warum rief ihn niemand zurück?“) stellt, merkt man, wie sehr er sich wünscht, dass einer dieser Menschen den Mut hat, etwas zu sagen und somit das Ganze zu beenden. In Z 11 beschreibt er die Leute als „ lauter angespannte, weiße Ovale mit harten Augen“. Durch die darauffolgende Anapher („Sie wissen...“) findet wieder ein Gedankenwechsel bei ihm statt. Er denkt nicht mehr daran, was mit ihm selbst ist, sondern daran, dass die Leute wissen, dass er eigentlich nicht springen möchte, aber dass er durch deren Blicke teilweise dazu gezwungen wird. In Z 14 – 18 kommt ihm der Gedanke an Hinrichtungen von Millionen von Menschen und er stellt sich weitere Fragen. „Aber was werden sie nachher tun?“ Ich denke, dass er sich mittlerweile so in die Situation hineingesteigert hat, dass er sich dadurch wie bei einer Hinrichtung fühlt. Er fühlt sich immer hilfloser und empfindet die Leute nicht mehr als Schaulustige, sondern vielleicht als jene, die für die Hinrichtung der Juden zuständig waren. Der Satz in Zeile 18 („Wenn etwas passiert ist, will niemand etwas dafür können“) bestärkt mich in meiner Vermutung, da, als die Hitlerzeit vorbei war, genauso wenig jemand für die Hinrichtungen der Juden verantwortlich gemacht werden wollte. Im 4. Abschnitt der Geschichte möchte der Junge sich gegen die Leute wehren, bekommt aber vor lauter Übelkeit kein Wort heraus. Immer wieder betont er, dass niemand das Recht hat, so etwas zu tun, dass niemand das Recht hat, ihn in sein“Unglück“ zu stürzen.Dadurch wird meiner Meinung nach deutlich, dass er langsam so etwas wie Hass gegenüber den Menschen verspürt. In Zeile 24 wird durch den Vergleich „wie eine Herde blöder Schafe standen sie da unten und warteten“ verdeutlicht,dass sie wie Schafe sind, die ohne ihren Hirten verloren sind. Dieser Vergleich soll meiner Meinung nach zeigen, dass – wenn nur einer etwas gesagt hätte oder gegangen wäre – ihm vielleicht noch andere gefolgt wären und er nicht mehr so viel Angst vor dem Versagen gehabt hätte. In Zeile 26 versucht er sich Mut zuzureden durch die Wiederholung „Ein Schritt nur, ein Schritt“. Er wünscht sich nichts anderes, als dass einer sein Schweigen brechen wird, um ihm zu helfen. Die Metapher in Zeile 27 („Seine Verachtung stieg bis ins Unermessliche“) zeigt, dass er von den Leuten dort unten nichts mehr hält, dass er sie nicht mehr sehen will. Die Textstelle in Z 28 („...forschte er in seinem Gewissen“) deutet daraufhin, dass er alles noch einmal überdenkt und nach einer passenden Lösung sucht. In Zeile 28 – 30 folgen mehrere rhetorische Fragen, die diese Auseinandersetzung zeigen. Aber in Z 31 kommt der Wendepunkt der Geschichte („Dann ging ein Ruck durch seine Gestalt“), durch diese Metapher wird deutlich, dass sich in ihm etwas getan hat und er somit seine Meinung geändert hat. Durch die Ellipse in Zeile 32 („Ganz bewusst“) wird die vorherige Metapher noch verstärkt. Für den Jungen ist die Entscheidung gefallen, keiner wird ihn mehr davon abbringen. Durch diese Entscheidung ist „der Druck“ und seine „Unsicherheit“ verschwunden. Ebenso „trug er zum ersten Mal seinen Kopf hoch“; diese Metapher zeigt, dass er stolz darauf ist, diese Entscheidung getroffen zu haben, und dass er kein Problem mehr damit hat, was andere von ihm denken. Der Vergleich in Zeile 37 („als hätte er gerade die wichtigste Prüfung in seinem Leben bestanden“) zeigt nochmals, wie stolz er auf sich selbst ist und wieviel ihm diese wichtige Entscheidung bedeutet.

Ich finde, die Geschichte zeigt, dass man immer zu sich selbst und seinen Entscheidungen stehen sollte. Man sollte eben nicht immer auf die Anderen und deren Meinung achten, sondern das tun, was einen glücklich macht. Ich glaube auch, dass jeder schon einmal in so einer Situation war, in der er wichtige Entscheidungen treffen musste und sich danach besser gefühlt hat, als die Entscheidung schließlich gefallen ist.


Lückentext

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Einleitung

  • Einleitungssatz: Nennung von Titel, Autor, Quelle, Erscheinungsjahr
  • Geraffte Inhaltsangabe / Kernsatz: das Thema bzw. den Kerngedanken in einem Satz
  • Überleitung zum Hauptteil z.B. Gliederung der Textbeschreibung

Hauptteil

  • Inhaltsangabe
  • Aufbau des Textes
  • Handlung, Personen, Raum, Zeit
  • Sprachlich-stilistische Gestaltung: z.B. Anapher, Alliteration, Metaphern, Wiederholungen
  • Erzählperspektive: Personaler, neutraler, auktorialer Erzähler
  • Zitate, Textverweise
  • Deutungsmöglichkeiten: z.B. Interpretation der auffälligen Textpassagen, Biographisches, historische Einordnung, ...

Schluss

  • Intention des Textes
  • Mögliche Autorenintention
  • Möglicher Transfer
  • Persönliche Stellungnahme


...


Offene Aufgaben & Projekte

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